Energiesparendes Fachwerk
Wärmedämmung macht's möglich: Optisch attraktiv
Wenn Fachwerkhäuser eine Wärmedämmung erhalten, verändert sich meistens die Optik und das Gefach ist danach verschwunden. Nicht so in Schmallenberg, wo der Landgasthof Vollmer-König mit dem Capatect-System aus dem Hause Caparol sogar an Attraktivität gewonnen hat.
Fachwerkhäuser sind beliebte Fotomotive, besonders wenn sie aufwändig und detailgetreu restauriert sind. Sie stehen für Tradition und verkörpern eine Bauepoche, in der an Fertigbauelemente noch nicht zu denken war. Fachwerk ist für besonders holzreiche Gegenden typisch, das gilt auch für das Sauerland, das gleichzeitig Sinnbild einer naturnahen Region angereichert mit viel Geschichte ist. Zum Beispiel liegen viele Bundesgolddörfer - Gewinner des nationalen Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden" - in dieser waldreichen Mittelgebirgsregion im Südosten Nordrhein-Westfalens. Schmallenberg ist eine sauerländische Kleinstadt, die auf eine 1.000-jährige Geschichte verweist und heute rund 27.000 Einwohner zählt.
Einen beeindruckenden Anblick bot und bietet in diesem Ort der Landgasthof Vollmer-König, der mit Hotelzimmern und vier Ferienwohnungen, einem Schwimmbad und einer Sauna Anlaufstelle für viele Übernachtungsgäste ist. Allerdings ist sein Fachwerk keins im eigentlichen Sinne: Die Holzbalken waren aufgesetzt und inzwischen nahezu durchgefault. Da also die Fassade ohnehin renoviert werden musste, entschied sich der Inhaber Jörg Vollmer-König direkt für ein Heizkosten sparendes und klimafreundliches Wärmedämm-Verbundsystem.
Systematisch zur Dämmung
Zuerst ließ der Schmallenberger Malermeister Alfons Mette die Fassade von dem morschen Holzgeflecht befreien, sodass der Putzgrund für die Anbringung der folgenden Schichten vorbereitet war. Zusammen mit Kurt Walter Pöll, der als Caparol Außendienstmitarbeiter das Sauerland betreut, wurde dann die weitere Vorgehensweise festgelegt. Begonnen wurde mit den für höhere Dämmleistungen vorgesehenen Dalmatiner-Fassadendämmplatten 160 in einer Dicke von 16 cm, die verklebt und gedübelt wurden. Die schwarz-weiß gesprenkelten Polystyrol-Hartschaumplatten verfügen über eine um 13 Prozent verbesserte Wärmedämmfähigkeit, was die Dämmstoffdicke reduziert. Gegen thermische Einflüsse ist die Capatect-Dämmplätte bestens gerüstet: Auch bei direkter Sonneneinstrahlung heizt sie sich kaum auf, sodass eine mögliche Schrumpfung von vornherein ausgeschlossen ist und die schwer entflammbaren Platten ihre ursprüngliche Form behalten. Das entlastet auch die Verbindungen mit dem Untergrund. Für zusätzlichen Halt sorgen am Landgasthof die Capatect-Universaldübel 052 - die Schraubdübel mit bauaufsichtlicher Zulassung für die Befestigung von Capatect-Fassadendämmplatten.
Für das Kleberbett wurde Capatect-Klebe- und Armierungsmasse 186 M verwendet, ein mineralischer und zur Verarbeitung mit Maschinen geeigneter Werktrockenmörtel, der sowohl zum Kleben von Dämmstoffen als auch Herstellung gewebearmierter Spachtelschichten erdacht ist. Die Masse ist ebenfalls nicht brennbar bzw. in Kombination mit anderen Produkten schwer entflammbar, witterungsbeständig, wasserabweisend, hoch wasserdampfdurchlässig und umweltfreundlich. Die Verarbeiter begrüßen dabei auch die lange Offenzeit und das sehr gute Standvermögen, wofür die Vergütungszusätze zur Hydrophobierung verantwortlich sind.
Die folgende Schicht entstand aus dem Capatect-Gewebe 650, das vollflächig verklebt wurde. Das speziell ausgerüstete, schiebefeste Armierungsgewebe aus Glasfaser wird ebenfalls in die Capatect-Klebe- und Armierungsmasse eingelegt, ist hoch zug- und schiebefest sowie frei von Weichmachern. Die daraufliegende Putzschicht wurde aus dem Werktrockenmörtel Capatect-ArmaReno 700 hergestellt. Im Brandverhalten als „nicht brennbar" bzw. „schwer entflammbar" eingestuft, des Weiteren witterungsbeständig, wasserabweisend, aber hoch wasserdampfdurchlässig, lange verarbeitungsoffen und mit ausgezeichnetem Standvermögen ist ArmaReno ein hochwertiger Allround-Mörtel, der sich sowohl als Dämmplatten-Kleber, als auch als Armierungsmasse im Capatect-System eignet.
Nachher wie vorher - nur besser
In Schmallenberg wurde die komplette Fläche mit einem Schwammbrett gefilzt. Zur Egalisation erhielt sie einen Anstrich mit ThermoSan, der Caparol-Fassadenfarbe auf Siliconharzbasis, die zuverlässig vor Algen- und Pilzbefall schützt und sich besonders für WDVS sowie mineralische und kunstharzgebundene Oberflächenputze eignet. Mit der Nano-Quarz-Ausrüstung bietet ThermoSan langanhaltenden Feuchteschutz und hohe Wasserdampfdurchlässigkeit. Feine putztechnische Risse werden zudem verschlämmt. Nun mussten die drei Mitarbeiter von Alfons Mette nur noch das zuvor fotografierte Gefach maßhaltig auf die Fassade übertragen und mit Capalac in schwarz streichen.
Insgesamt waren sie drei Wochen mit diesem Projekt beschäftigt. Sichtbar ist es jedoch kaum, denn auch mit Wärmedämmung gleicht das alte Erscheinungsbild des Hauses dem Neuen: Das Fachwerk ist komplett „erhalten geblieben" und schmückt auch zukünftig das Stadtbild. Das Ergebnis aber ist eine verbesserte Heizkostenstatistik des Inhabers.
Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz / Martin Duckek